top of page

Ein persönlicher Rückblick auf drei bewegte Jahrzehnte

  • Autorenbild: BMichel
    BMichel
  • 12. Aug.
  • 4 Min. Lesezeit
ree

30 Jahre Berthold Michel Finanzberatung

Interview mit Berthold Michel

Herr Michel, herzlichen Glückwunsch zu 30 Jahren Berthold Michel Finanzberatung! Nehmen Sie uns doch einmal mit an den Anfang – wie hat damals alles angefangen?

Vielen Dank! 1995 – das fühlt sich heute fast an wie eine andere Zeit. Ich habe damals ganz klassisch als selbstständiger Finanzberater begonnen – mit viel Idealismus, aber auch dem Bewusstsein, dass ich eine große Verantwortung trage: nämlich Menschen dabei zu unterstützen, ihre finanzielle Zukunft sinnvoll und sicher zu gestalten.

Der Einstieg erfolgte über den Vertrieb eines Tochterunternehmens der Deutschen Bank. Unsere Kinder waren damals noch klein, und die Entscheidung für die Selbstständigkeit war alles andere als leicht. Aber ich hatte ein starkes Fundament: meine Frau Ellen, die mich von Anfang an unterstützt und gestärkt hat.

Das Thema Vorsorge hat mich schon immer fasziniert – nicht nur als Produkt, sondern als persönlicher Lebensplan. Schon damals habe ich auf individuelle, langfristige Beratung gesetzt – jenseits schneller Abschlüsse. Das Vertrauen meiner ersten Kundinnen und Kunden war für mich Antrieb und Bestätigung zugleich, diesen Weg mit Überzeugung weiterzugehen.

Wenn Sie an die Finanzwelt von damals denken – was waren die größten Unterschiede im Vergleich zu heute?

Die Unterschiede sind enorm. Damals waren die Zinsen hoch – klassische Sparformen wie Lebensversicherungen oder das gute alte Sparbuch galten als solide und sicher. Aktienfonds spielten in der breiten Beratung kaum eine Rolle, und von ETFs hatte praktisch noch niemand gehört.

Auch die Beratung selbst lief ganz anders ab: papierbasiert, sehr persönlich, ohne digitale Hilfsmittel. Die Digitalisierung steckte in den Kinderschuhen – und ein Smartphone hatte ich damals natürlich auch nicht (...lacht).

Heute bewegen wir uns in einem komplett veränderten Umfeld: historisch niedrige Zinsen, eine riesige Auswahl an Finanzprodukten und ein permanenter Informationsfluss. Das eröffnet neue Möglichkeiten, kann Anlegerinnen und Anleger aber auch schnell überfordern. Umso wichtiger ist heute eine gute Orientierung – und jemand, der zuhört, einordnet und individuell berät.

Was waren in den vergangenen 30 Jahren die größten Veränderungen für Anlegerinnen und Anleger? Was hat sich fundamental gewandelt?

Vor allem die Geschwindigkeit, mit der sich Märkte verändern, ist enorm gestiegen. Informationen sind heute rund um die Uhr verfügbar, die Erwartungen an Transparenz und Nachvollziehbarkeit haben deutlich zugenommen – und das ist auch gut so.

Gleichzeitig sind Finanzprodukte deutlich komplexer geworden. Viele Anlegerinnen und Anleger informieren sich heute intensiv online – doch je größer das Angebot, desto schwerer fällt oft die Entscheidung. Genau an diesem Punkt beginnt mein Part: Orientierung geben, verständlich erklären und Sicherheit schaffen.

Positiv hat sich das Bewusstsein für Themen wie Altersvorsorge und Vermögensstreuung entwickelt. Die Menschen beschäftigen sich früher und intensiver mit ihrer finanziellen Zukunft. Was sich aber über all die Jahre kaum verändert hat: Der Wunsch nach vertrauensvoller, unabhängiger Beratung ist nach wie vor ungebrochen.

Gab es in dieser Zeit auch besonders herausfordernde Momente, die Ihnen in Erinnerung geblieben sind?

Auf jeden Fall. Die Dotcom-Blase Anfang der 2000er, die Finanzkrise 2008, später die Corona-Pandemie – all das waren Zeiten, in denen die Märkte massiv verunsichert waren und viele Menschen echte Sorgen um ihr Vermögen hatten.

Gerade in solchen Phasen ist es entscheidend, Ruhe zu bewahren, die Dinge einzuordnen und für die Kundinnen und Kunden da zu sein. Emotionen spielen an der Börse eine große Rolle – umso wichtiger ist es, die langfristige Strategie nicht aus den Augen zu verlieren. Das ist in der Theorie einfach, in der Praxis aber oft eine echte Herausforderung.

Mein Credo lautet deshalb seit jeher: Ausdauer und Disziplin. 

Wer mit kühlem Kopf investiert und strategisch denkt, wird auch durch Krisenzeiten stabil hindurchkommen – und genau dabei begleite ich meine Mandantinnen und Mandanten.

Was würden Sie sagen, ist das wichtigste Learning aus drei Jahrzehnten Finanzberatung?

Dass es keine Abkürzungen gibt – weder beim Vermögensaufbau noch beim Vertrauen. Wer finanziell erfolgreich sein will, braucht vor allem drei Dinge: Zeit, Disziplin und eine ehrliche, transparente Beratung.

Das schnelle Geld klingt verlockend, ist aber in der Realität fast immer mit hohen Risiken verbunden. Nachhaltiger Erfolg entsteht nicht durch Hektik, sondern durch kluge Entscheidungen und ein langfristiges Konzept.

Aus meiner Erfahrung ist Vertrauen der entscheidende Faktor – gepaart mit Kontinuität. Wenn das Fundament stimmt, treffen Menschen in finanziellen Fragen meist auch die besseren Entscheidungen.

Viele Menschen blicken heute unsicher auf Finanzthemen – Stichwort Zinsen, Inflation, Altersvorsorge. Was ist aus Ihrer Sicht gerade jetzt besonders wichtig?

In unsicheren Zeiten wie diesen ist es entscheidend, nicht in eine Art finanzielle Schockstarre zu verfallen. Wer sein Geld ausschließlich auf dem Tagesgeldkonto parkt, verliert faktisch Kaufkraft – das ist keine Lösung, sondern Aufschub.

Gerade jetzt kommt es auf eine kluge, breit gestreute Anlagestrategie an. Diversifikation bleibt das Fundament, um Risiken zu begrenzen und Chancen zu nutzen.

Und: Das Thema Altersvorsorge sollte niemand aufschieben. Je früher man sich damit beschäftigt – idealerweise mit unabhängiger Beratung – desto größer ist die Wirkung. Wer hier vorausschauend plant, schafft sich nicht nur finanzielle Sicherheit, sondern auch ein gutes Gefühl. Und das ist am Ende unbezahlbar.

Wo sehen Sie die Finanzberatung in den nächsten Jahren? Was bleibt, was wird sich weiter verändern?

Ich bin überzeugt: Die persönliche Beratung bleibt – und wird sogar an Bedeutung gewinnen. Denn je komplexer die Welt wird, desto größer ist der Wunsch nach Orientierung und menschlichem Austausch. Die Technik wird Prozesse vereinfachen, das ist hilfreich – aber zentrale Lebensentscheidungen trifft man nicht per App.

Ein weiterer Trend, der bleiben wird, ist das Thema Nachhaltigkeit. Immer mehr Menschen wollen wissen, wo und wie ihr Geld wirkt. Und auch die Nachfrage nach individuellen Lösungen wird weiter steigen. Standardprodukte von der Stange passen immer seltener zu den vielfältigen Lebensentwürfen unserer Zeit.

Gute Finanzberatung wird also nicht ersetzt – sie wird anspruchsvoller. Und genau das macht sie für mich auch nach 30 Jahren noch spannend.

Herr Michel, zum Abschluss: Worauf sind Sie persönlich besonders stolz, wenn Sie auf die letzten 30 Jahre zurückblicken?

Am meisten erfüllt mich das Vertrauen, das mir so viele Kundinnen und Kunden über all die Jahre entgegengebracht haben – oft über Generationen hinweg. Diese langjährigen Beziehungen sind für mich das größte Kompliment und die schönste Bestätigung meiner Arbeit.

Ich bin stolz darauf, Menschen in wichtigen Lebensphasen begleitet zu haben – mit ehrlicher Beratung, Verlässlichkeit und Weitblick. Und ich freue mich, dass ich heute mein Wissen und meine Erfahrung weitergeben kann – sei es an die nächste Kundengeneration oder auch intern im Team.

30 Jahre sind ein Meilenstein – aber für mich auch ein Ansporn, mit derselben Haltung in die Zukunft zu gehen.

👉 Sie möchten mehr über unsere Beratung erfahren oder sich persönlich austauschen?

 Dann freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme


 
 
 

Comments


bottom of page